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31.07.2012

Information Governance: Was man wirklich wissen muss

Information Governance sorgt für die richtige Information am richtigen Ort in der richtigen Situation.

Information Governance sorgt für die richtige Information am richtigen Ort in der richtigen Situation. Für mehr als jeden zweiten IT- und Fachverantwortlichen in den deutschsprachigen Ländern hat sie deshalb große bis sehr große Bedeutung. Und ihr Wert für Banken wird angesichts der aktuellen Herausforderungen sicherlich noch zunehmen.

Warum das Thema gerade jetzt an Brisanz gewinnt, hängt zum einen mit den wachsenden Meldepflichten zusammen. Jüngst hat die Europäische Zentralbank beispielsweise die Meldepflicht für Asset-Backed Securities neu geregelt: Strukturdaten von Konsumentenkredit-ABS, Leasing-ABS und Autokredit-ABS sind ab Anfang 2014 mindestens vierteljährlich auf Einzelkreditebene zu melden. Zum anderen stellen Banken fest, dass mit wachsender Komplexität der Daten – beispielsweise durch mehr Funktionen oder größere Internationalisierung – der Geschäftserfolg zunehmend an kumulierten, ausgewerteten und interpretierten Daten mit hoher Qualität hängt.

Für die Analysten von Gartner geht es bei Information Governance vor allem um klare Entscheidungsbefugnisse und einen ebenso klaren Rahmen für die Rechenschaftspflicht. Wer diese Basis geschaffen hat, wird Informationen künftig nah an den Unternehmenszielen bewerten, erstellen, speichern, verwenden, archivieren und löschen können. Das Konstrukt basiert – vergleichbar der IT Governance – auf Prozessen und Rollen, Normen und Metriken.

Informationen, die dem Ganzen dienen

Im Kern geht es bei Information Governance aber um eines: Verantwortung. Wer soll sie für Informationen übernehmen? Der IT-Verantwortliche, der dann doch letztlich nicht tief genug in die fachliche Materie eindringen wird? Oder der Fachverantwortliche, der letztlich doch nur seinen limitierten Fachbereich im Auge hat? Doch es muss gehandelt werden. Viele hören schon das Knirschen im Gebälk, spüren die Auswirkungen von Informationsmängeln: Lediglich für 6 Prozent der vom Analysten Dr. Martin im Unisys-Auftrag befragten IT- und Fachspezialisten spielt Information Governance keine Rolle. Die allermeisten wissen um den Wert dieses Konzepts. So arbeiten bei 80 Prozent der Befragten, die es bereits umgesetzt haben, IT und Fachbereiche heute fast ideal zusammen. Meist kommen sie aus Großunternehmen, doch fast jeder vierte Befragte aus einem KMU gab an, sein Unternehmen wolle bis 2013 nachziehen und Information Governance ebenfalls einführen.

Auf organisatorischer Ebene bedeutet dies: Ein oder mehrere Mitarbeiter, die direkt an die Geschäftsleitung berichten, verantworten die Information Governance – und darüber hinaus nichts anderes. Nur so ist gewährleistet, dass sie wirklich konsequent die übergreifenden Ziele des Unternehmens verfolgen und nicht etwa die ihres eigenen Geschäftsbereichs. Diese Verantwortlichen initiieren Programme, um gemeinsam mit den jeweils Beteiligten bestimmte Policies zu erarbeiten, sei es für das Risikomanagement oder für ein durchgängiges, länderübergreifendes Finanzreporting. Dazu gehören auch Metriken, die Auskunft über die Erfolge der Programme geben. Beispielsweise lässt sich die Qualität von Kundendaten messen, indem man sie mit einer externen Datenbank abgleicht.
 

Wenige Daten bestimmen den Erfolg

Nicht alle Informationen verdienen die gleiche Aufmerksamkeit. Business Cases helfen bei der Bewertung: Welche Kunden(-daten) versprechen den meisten Umsatz und sind deshalb für das Informationsmanagement wichtiger? Welche unvollständigen oder nicht aggregierten Daten verursachen die größten Cross-Selling-Verluste? Welche Informationen brauche ich vorrangig, um ein neues Marktsegment zu erobern?

Wer Informationen anhand unternehmensweiter Geschäftsziele gewichtet, wird schließlich zu vergleichsweise wenigen, wirklich unverzichtbaren Datenelementen gelangen. Auf diese kann er sich in der Folge konzentrieren. Vieles nimmt ihm dabei eine IT-Lösung ab, die einerseits Eingaben auf Wahrscheinlichkeiten hin überprüft und Dubletten erkennt, andererseits auf branchenerprobten Geschäftsprozessen basiert. Die afb Credit Management Solution (afb CMS) „weiß“ im Regelfall durch Parametereinstellungen, wann welche Daten bei der jeweiligen Bank erfasst, in welcher Form sie am besten gespeichert und ausgetauscht werden. Darüber hinaus beinhaltet die afb CMS umfassende Funktionalität, mit der sich anhand der zentral gesammelten Daten Potenziale und Risiken von Partnern und Endkunden im Kredit- und Leasinggeschäft ausloten lassen.