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28.06.2012

Konsumentenkredite in Europa - Erst Erholung, dann Euroflaute

2011 war ein gutes Jahr. Es wurden Konsumenten-Neukredite im Wert von 328,8 Milliarden Euro vergeben, was einem Wachstum von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

2011 war ein gutes Jahr für die Mitglieder beim europäischen Dachverband der Finanzierungsbanken Eurofinas. Sie vergaben Konsumenten-Neukredite im Wert von 328,8 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders stark stiegen die Segmente Privatkredit (9,1%) und Kfz-Finanzierung (3,9%).

Am besten schnitten auf Länderebene mit einem Plus von 15% die Niederlande ab, dahinter folgen Deutschland (+ 13%) und Belgien (+12%). Finnland, Norwegen und Rumänien wuchsen mit 9%, 8% und 5% ebenfalls stark, während sich die Märkte in UK und Frankreich kaum veränderten. Erwartungsgemäß sank das Neugeschäft in Südeuropa. Den größten Rückgang verzeichnete Portugal mit -15%. Ebenfalls Einbußen in Kauf nehmen mussten Schweden und Tschechien.

Insgesamt spricht Chairman Pedro Guijarro aber von einer „stabilen Erholung auf dem Markt für Konsumentenkredite“. Das größte Wachstum habe man jedoch im ersten Halbjahr, stärkere Rückgänge dagegen im zweiten Halbjahr verzeichnet. Die Flaute werde aufgrund der unsicheren Märkte insbesondere im Euro-Raum bis Mitte 2012 anhalten. „Jede Möglichkeit für eine spürbare Erholung zum Ende des Jahres und 2013 wird davon abhängen, wie die Regierungen auf die Herausforderungen der derzeitigen Euro-Krise reagieren“, so Guijarro weiter.

Europäische Banken sind aufgrund der wachsenden Unsicherheit zunehmend darauf angewiesen, die Märkte jenseits der Grenzen Europas besser auszuloten. Dazu benötigen sie jedoch vor Ort eigene Niederlassungen, denn grenzüberschreitende Kredite haben selbst im Euro-Raum bisher Seltenheitswert. Nicht zuletzt deshalb besitzen Banken, aber beispielsweise auch die Autohersteller, eigene Spezialfinanzierer, mit denen sie jetzt im ferneren Ausland verstärkt Präsenz zeigen bzw. expandieren wollen.

Prozesse und IT international ausrichten

Diese Spezialbanken können nicht nur ihre Geschäftsprozesse gut auf andere Länder übertragen und an die dortigen Gegebenheiten anpassen, sondern auch erprobte IT-Lösungen. Letztere bilden die Voraussetzung für eine schnelle Expansion. „Ist die afb Credit Management Solution bereits im Einsatz, nimmt die länderspezifische Adaption normalerweise nicht länger als ein halbes Jahr in Anspruch“, kommentiert afb-Vorstand Jan Ph. Wieners: „Die globalen Skaleneffekte sind enorm, gleichzeitig lässt sich der Konzern über zentrale IT einheitlich steuern.“

„Global Support“ wird also zu einem wichtigen Treiber der Internationalisierung, für den sich Spezialbanken häufig von Partnern wie afb unterstützen lassen – auch sie Spezialisten auf dem Geschäftsgebiet dieser Institute.